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Stand:geändert am 09.05.2023 | Thema Verbraucherschutz Girocard, Debitkarten und Kreditkarten

Von der Girocard über Debitkarten bis hin zu echten Kreditkarten: Um Geld abzuheben oder Einkäufe in Geschäften und online bargeldlos zu bezahlen, gibt es heute eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wir erläutern, wo die Vor- und Nachteile der verschiedenen Kartentypen liegen und worauf Sie bei der Anschaffung und beim Einsatz der jeweiligen Karte achten sollten.

Die verschiedenen Arten von Zahlungskarten unterscheiden sich im Hinblick auf Ihre Einsatzmöglichkeiten, die für die Karte und ihren Gebrauch entstehenden Kosten und den Zeitpunkt, zu dem Ihr Konto belastet wird.

Was Sie beim Einsatz von Karten im Ausland beachten müssen, erfahren Sie ausführlich in unserem Beitrag „Bezahlen und Geld abheben im Ausland“.

Was Sie im Umgang mit Ihren Zahlungskarten beachten sollten

  • Unterschreiben Sie Ihre neue Karte sofort nach Erhalt.
  • Zerschneiden Sie Ihre alte Karte sofort nach Erhalt der neuen Karte in mehrere Teile.
  • Geben Sie Ihre PIN niemandem bekannt und notieren Sie diese nirgendwo. Auch Bank- oder Polizeimitarbeiter werden sich nie nach Ihrer Geheimzahl erkundigen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie beim Eingeben Ihrer PIN nicht beobachtet werden.
  • Bewahren Sie Ihre Karte an einem sicheren Ort auf und überprüfen Sie regelmäßig, ob Sie noch im Besitz der Karte sind. Achten Sie darauf, Ihre Karte nach jedem Gebrauch sofort wieder sicher zu verwahren.
  • Lassen Sie Ihre Karte umgehend sperren, wenn Sie bemerken, dass die Karte verloren gegangen ist oder gestohlen wurde oder wenn ein Geldautomat Ihre Karte eingezogen hat.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Umsätze mit Ihren Karten auf Ihrem Kontoauszug. Wenden Sie sich bei Unklarheiten sofort an Ihre Bank bzw. an Ihr Kreditkartenunternehmen.
  • Achten Sie darauf, dass der Magnetstreifen nicht verschmutzt oder zerkratzt wird.

Girocard

Wenn Sie mit einer Girocard bezahlen oder an einem Geldautomaten Bargeld abheben, wird der Betrag unmittelbar Ihrem Konto belastet. Eine Girocard erhalten Sie von der Bank, bei der Sie Ihr Girokonto haben. Umgangssprachlich wird sie immer noch häufig als EC-Karte bezeichnet, die der Vorgänger der Girocard war. Bei einzelnen Kreditinstituten sind auch andere Produktbezeichnungen gebräuchlich, zum Beispiel Sparkassen-Card bei den Sparkassen.

Wofür kann ich die Girocard nutzen?

In Deutschland können Sie mit der Girocard an allen Geldautomaten Bargeld abheben und in vielen Geschäften bezahlen. Im stationären Handel in Deutschland werden Girocards häufiger akzeptiert als Kreditkarten. Zum Online-Shopping können sie jedoch nicht direkt verwendet werden.

Die Girocard ist ein rein deutsches Zahlungssystem und kann im Ausland in der Regel nur in Verbindung mit den internationalen Zahlungssystemen Maestro oder V-Pay genutzt werden. Sie sollten sich daher vor einer Reise bei Ihrer Bank informieren, ob Ihre Girocard im Zielland akzeptiert wird. Dies gilt insbesondere bei Reisen in Länder außerhalb der EU. Möglicherweise müssen Sie Ihre Girocard für die Nutzung im Ausland auch erst freischalten lassen.

Was kostet die Nutzung der Girocard?

Eine Girocard bekommen Sie in vielen Fällen kostenlos zum Girokonto dazu. Je nach Bank und Kontomodell kann aber auch eine monatliche oder jährliche Gebühr anfallen.

Das Geldabheben in Deutschland ist an Automaten der eigenen Bank oder des Bankenverbundes mit der Girocard zumeist kostenlos. Es gibt aber auch Kontomodelle, bei denen dafür Gebühren anfallen können. Wer an Automaten anderer Banken mit der Girocard Geld abhebt, muss dafür in aller Regel eine Gebühr bezahlen.

Gebühren beim Geldabheben mit der Girocard

Während das Geldabheben am Automaten der Hausbank häufig kostenlos ist, kann die Abhebung von Bargeld an den Automaten anderer Institute oder Anbieter mit Kosten verbunden sein. Wir erklären wie Sie sich vor teuren Überraschungen schützen können.

Auch für das bargeldlose Bezahlen mit der Girocard können je nach Bank und Kontomodell Gebühren anfallen.

Ein Entgelt kann auch anfallen, wenn der Einsatz der Girocard im Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank als entgeltfreie Dienstleistung ausgewiesen wird. Seien Sie achtsam, wenn Ihre Bank oder Sparkasse für sogenannte „beleglose Buchungen“ oder „Buchungsposten“ Entgelte erhebt. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie bei Ihrer Bank oder Sparkasse nachfragen, ob diese ein Entgelt für Kartenzahlungen verlangt.

Im Ausland kann das Geldabheben mit der Girocard mit V-Pay- oder Maestro-Funktion mit verschiedenen Kosten verbunden sein. Normalerweise fällt für jede Bargeldabhebung eine Transaktionsgebühr an, die Sie an Ihre kartenausgebende Bank entrichten müssen. Es gibt aber auch Banken, die keine Gebühren verlangen. Andere Banken unterhalten Partnerschaften mit Instituten im Ausland, an deren Automaten Sie kostenlos Geld abheben können. Auch die Betreiber der Geldautomaten können Gebühren verlangen, die teilweise sehr hoch sind.

Wie bekomme ich eine Girocard?

Da es sich bei der Girocard um eine kontogebundene Karte handelt, benötigen Sie zunächst ein Bankkonto. Einen Kartenantrag erhalten Sie direkt bei Ihrer Bank oder auf deren Internet-Seite. Die grundsätzlichen Bedingungen für die Nutzung der Girocard sind für alle Karteninhaberinnen und Karteninhaber gleich.

Debitkarten

Wie bei der Girocard wird auch bei den Debitkarten der großen Kreditkartenorganisationen Ihr Konto unmittelbar belastet, wenn Sie mit der Karte Geld abgehoben oder bezahlt haben. Debitkarten werden umgangssprachlich oft auch als Kreditkarten bezeichnet, da sie ähnlich wie eine Kreditkarte eingesetzt werden können.

Streng genommen ist auch die Girocard eine Debitkarte und wird auch manchmal als solche bezeichnet. Zumeist – und auch im Folgenden – sind mit Debitkarten jedoch Zahlungskarten gemeint, die Eigenschaften der Girocard mit denen von Kreditkarten kombinieren.

Wofür kann ich Debitkarten nutzen?

In Deutschland können Sie mit Ihrer Debitkarte an fast allen Geldautomaten Bargeld abheben und in vielen Geschäften bezahlen. Zum Einkaufen können Debitkarten wie Kreditkarten eingesetzt werden. Im stationären Handel in Deutschland ist die Akzeptanz geringer als bei Girocards. Anders als diese können Debitkarten jedoch auch zum Online-Shopping verwendet werden.

Im Ausland werden Debitkarten – wie Kreditkarten – häufiger akzeptiert als die Girocard. Dies gilt insbesondere bei Reisen in Länder außerhalb der EU.

Einschränkungen kann es dort geben, wo eine Kreditkarte benötigt wird, um eine Kaution zu hinterlegen, zum Beispiel bei einer Autovermietung oder in einem Hotel. Das ist mit einer Debitkarte nicht in allen Fällen möglich.

Was kostet die Nutzung einer Debitkarte?

Eine Debitkarte bekommen Sie - insbesondere bei Direktbanken - in vielen Fällen kostenlos zum Girokonto dazu. Je nach Bank und Kontomodell kann aber auch eine monatliche oder jährliche Gebühr anfallen.

Ob beim Geldabheben in Deutschland Gebühren anfallen, hängt vom Kartenherausgeber und dem gewählten Kontomodell ab. Es kann auch sein, dass Betreiber von Geldautomaten Gebühren für das Abheben mit der Debitkarte verlangen.

Im Ausland kann das Geldabheben und Bezahlen mit der Debitkarte mit Kosten verbunden sein. Möglich ist zum Beispiel, dass Abhebungen im Euroraum kostenlos sind, für andere Währungen aber Kosten anfallen. Auch die Betreiber der Geldautomaten können Gebühren verlangen.

Wie bekomme ich eine Debitkarte?

Debitkarten sind wie die Girocard direkt an ein Konto gebunden. Sie benötigen also zunächst ein Girokonto. Nicht alle Banken bieten jedoch auch Debitkarten zum Girokonto an. Insbesondere bei Direktbanken sind Debitkarten allerdings weit verbreitet.

Kreditkarten

Mit einer Kreditkarte können Sie innerhalb des mit Ihrem Kreditinstitut vereinbarten Kreditrahmens weltweit bezahlen und Bargeld an Geldautomaten abheben. Im Unterschied zur Girocard und zu Debitkarten wird bei einer Zahlung mit einer Kreditkarte ihr Konto nicht unmittelbar belastet. Die einzelnen Zahlungen werden vielmehr auf einem Kreditkartenkonto gesammelt und müssen erst zu einem späteren Zeitpunkt beglichen werden.

Eine Ausnahme bilden Prepaid-Kreditkarten. Um diese nutzen zu können, muss zuerst Geld auf das Kreditkartenkonto eingezahlt werden. Damit bieten sich Prepaid-Kreditkarten auch für Minderjährige an, beispielsweise bei einer Auslandsreise oder einem Schüleraustausch.

Wofür kann ich Kreditkarten nutzen?

In Deutschland können Sie mit Ihrer Kreditkarte an fast allen Geldautomaten Bargeld abheben und online sowie in vielen Geschäften bezahlen. Im stationären Handel werden Kreditkarten jedoch seltener angenommen als Girocards. Achten Sie einfach auf das Logo Ihrer Kreditkartenfirma.

Im Ausland ist die Akzeptanz von Kreditkarten sehr hoch. Die Karten der großen Anbieter sind in fast allen Ländern der Welt einsetzbar. Informieren Sie sich im Zweifel vor Reiseantritt, ob Sie Ihre Kreditkarte im Zielland auch nutzen können

Was kostet die Nutzung einer Kreditkarte?

Für Kreditkarten müssen Sie zumeist eine monatliche oder jährliche Gebühr an die ausgebende Bank bezahlen. Kreditkarten werden in verschiedenen Ausstattungen angeboten. Diese unterscheiden sich insbesondere durch das jeweils enthaltene Paket an Zusatzleistungen. Dazu können zum Beispiel Reiseversicherungen und andere Vorteile beim Reisen gehören. Bei diesen Karten, die häufig auch als „Goldkarten“ bezeichnet werden, fallen die jährlichen Gebühren entsprechend höher aus.

Für das Geldabheben mit der Kreditkarte in Deutschland verlangen die ausgebenden Banken häufig Gebühren. Diese können beträchtlich sein. Es kann darüber hinaus sein, dass Betreiber von Geldautomaten Gebühren für das Abheben mit der Kreditkarte verlangen.

Abhebungen und Zahlungen im Ausland sind mit der Kreditkarte oft günstiger als mit der Girocard und bei manchen Anbietern sogar kostenlos.

Welche Arten von Kreditkarten gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Kreditkarten, die sich insbesondere hinsichtlich der Abrechnungsmodalitäten gegenüber dem Karteninhaber unterscheiden.

Die in Deutschland am häufigsten eingesetzte Form der Kreditkarte ist die sogenannte Charge Card. Der Karteninhaber erhält dabei am Ende des Abrechnungszeitraums, in der Regel nach einem Monat, eine Aufstellung über alle Belastungen. Er muss dann den gesamten Rechnungsbetrag auf einmal begleichen. In der Regel bucht der Kartenherausgeber die fällige Summe per Lastschrift vom Girokonto ab. Ihr Konto muss dann ein entsprechendes Guthaben aufweisen. Der Herausgeber kann die Karte sperren, wenn er die fälligen Beträge Ihrer Kreditkartenumsätze mangels Deckung nicht von Ihrem Referenzkonto abbuchen kann. Sorgen Sie deshalb stets für eine ausreichende Deckung und behalten Sie Ihre Ausgaben im Blick. Sollzinsen fallen bis zum vereinbarten Zahlungstermin nicht an. Ähnlich wie beim Girokonto gilt auch für diese Art der Kreditkarte ein Verfügungsrahmen. Meist ist er Vereinbarungssache mit dem Anbieter.

Auch für eine revolvierende Kreditkarte erhält der Karteninhaber am Ende des Abrechnungszeitraums eine Aufstellung über alle Belastungen. Hat er Umsätze getätigt, muss er anschließend innerhalb eines festgelegten Zeitraums den offenen Betrag eigenständig durch eine Überweisung von seinem Girokonto ausgleichen. Wenn der Karteninhaber keine Überweisung veranlasst, bucht die kartenausgebende Bank nur einen kleinen Teil des offenen Betrags vom Girokonto ab und lässt den restlichen Betrag auf dem Kreditkartenkonto stehen.

Sollte der Karteninhaber beim nächsten Abrechnungstermin erneut keine Überweisung veranlassen, wird wieder nur ein kleiner Teil des offenen Betrags abgebucht. Die Rückzahlung eines einzigen Umsatzes kann sich so über Monate erstrecken. Bei diesen Karten steht also neben der Bezahlfunktion auch noch eine Finanzierung der Umsätze bereit. Solche Karten – auch als Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion bezeichnet –, können sehr teuer werden, da eventuell hohe Entgelte, Zinszahlungen und mögliche weitere Kostenbestandteile anfallen.

Wo bekomme ich eine Kreditkarte?

Eine Kreditkarte können Sie bei vielen Banken beantragen. Aber auch Unternehmen aus der Mobilitätsbranche und anderen Wirtschaftsbereichen bieten in Kooperation mit Kreditinstituten eigene Karten an. Informationen und Beratung erhalten Sie in den Filialen, online oder telefonisch beim jeweiligen Anbieter.

Fragen Sie sich vorher, in welchem Bereich Sie die Kreditkarte am meisten nutzen wollen, und erkundigen Sie sich nach den mit der Karte verbundenen Leistungen, Kosten, Gebühren und Konditionen. Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen genau durch, bevor Sie sich für ein bestimmtes Produkt entscheiden.

Wie werden Kartenanbieter beaufsichtigt?

Kartenausgebende Kreditinstitute mit Sitz in Deutschland benötigen eine Erlaubnis der BaFin. Die Deutsche Bundesbank und die BaFin, ab einer bestimmten Größenordnung auch die Europäische Zentralbank (EZB), beaufsichtigen in Deutschland die Institute im Rahmen der Solvenzaufsicht.

Die BaFin prüft nicht, ob Ihnen günstige Konditionen für ihre Karte angeboten beziehungsweise angemessene Gebühren für die Nutzung berechnet werden. Für die Überprüfung der vertraglichen Bedingungen ist die BaFin ebenfalls nicht zuständig.

Bei ausländischen Herausgebern, die nicht unter deutscher Aufsicht stehen, kann es zu Einschränkungen für Sie kommen. Beispielsweise kann die Beschwerdeabteilung nur in Landessprache zu erreichen sein oder es gelten andere gesetzliche Grundlagen und Haftungsgrenzen als bei deutschen Anbietern.

Weitere Fragen & Antworten zu Zahlungskarten

Wo kann ich meine Karte sperren lassen?

Bei Diebstahl oder Verlust Ihrer Karte oder Ihrer PIN oder wenn ein Terminal oder ein Geldautomat die Karte eingezogen hat, sollten Sie die Karte unbedingt sperren lassen. Den Sperr-Notruf erreichen Sie unter der Rufnummer 0049 116 116. Ob Ihr ausgebendes Unternehmen am Sperr-Notruf teilnimmt, erfahren Sie auf der Website des Sperr-Notrufs. Sollte Ihre Bank oder Ihr Kreditkartenunternehmen in dieser Liste nicht zu finden sein, fragen Sie bitte direkt bei Ihrem Anbieter nach einer Möglichkeit, Ihre Karten sperren zu lassen.

Darüber hinaus sollten Sie den Diebstahl oder Verlust bei der Polizei anzeigen. Diese kann dann eine so genannte KUNO-Sperrung vornehmen. Nur damit kann sichergestellt werden, dass eine abhandengekommene Girocard nicht mehr für das elektronische Lastschriftverfahren verwendet werden kann, also den Einkauf mit Unterschrift statt PIN. Wird eine Karte nur bei der Bank gesperrt, so ist es weiterhin möglich, dass Betrüger Ihre Karte nutzen, um mit Ihrer gefälschten Unterschrift einzukaufen!

Bekomme ich bei Betrug mit der Karte mein Geld von der Bank wieder?

Ob Sie nach einem betrügerischen Einsatz Ihrer Karte Ihr Geld von der Bank wiederbekommen, hängt von mehreren Faktoren ab.

Wenn Sie selbst eine Kartenzahlung getätigt und autorisiert haben, haben Sie grundsätzlich keine Ansprüche gegen Ihre Bank. Das ist zum Beispiel auch der Fall, wenn Sie online mit Ihrer Karte bei einem Fake-Shop bezahlt haben. Ansprüche auf Rückzahlung des gezahlten Betrages können Sie aber möglicherweise gegen den Zahlungsempfänger geltend machen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie Opfer eines Betrugs wurden, sollten Sie sich an die Polizei wenden.

Eine Erstattung durch das Kreditinstitut kommt nur dann in Frage, wenn eine Zahlung nicht von Ihnen autorisiert wurde, zum Beispiel bei Verlust, Diebstahl oder anderer missbräuchlicher Verwendung der Karte.

Bei Debitkarten und Kreditkarten haben die Banken außerdem unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, ein sogenanntes Chargeback-Verfahren bei der Kreditkartenorganisation (zum Beispiel Visa, Mastercard) einzuleiten. Auf diesem Weg kann eine Zahlung rückgängig gemacht werden. Auf die Entscheidung, ob die Bank ein Chargeback-Verfahren einleitet, kann die BaFin keinen Einfluss nehmen. Einen gesetzlichen Anspruch auf Durchführung eines Chargeback-Verfahrens gibt es nicht.

Falls Sie alle Sorgfaltspflichten gemäß den Bedingungen für die Benutzung der Karte erfüllt und sonst keinerlei Mitschuld am Betrug haben, wird Ihnen Ihre Bank den Schaden – eventuell nach Abzug eines Selbstbehalts - zurückzahlen. Der Selbstbehalt ist gesetzlich auf 50 Euro begrenzt. Bei grob fahrlässigem oder gar vorsätzlichem Verhalten haftet die Bank jedoch nicht.

Eine gestohlene oder verloren gegangene Karte müssen Sie unverzüglich sperren lassen. Zu Ihren Pflichten gehört auch, dass Sie Ihre Kontoumsätze stets zeitnah und aufmerksam beobachten. Wenn Sie feststellen, dass jemand unberechtigterweise Zahlungen oder Bargeldabhebungen mit Ihrer Zahlungskarte vorgenommen hat, sind Sie verpflichtet, sofort Ihre Bank zu benachrichtigen und den Schaden zu melden.

Was muss ich tun, wenn ich meine PIN vergessen habe?

Wenn Sie Ihre PIN vergessen haben, können Sie häufig bei Ihrer Bank eine neue PIN erhalten. Bei manchen Kreditinstituten müssen Sie aber eine neue Karte bestellen. Die Bank kann hierfür ein Entgelt berechnen. Ihre vergessene PIN kann die Bank Ihnen nicht mitteilen, denn die PIN ist nur Ihnen bekannt.

Wie oft kann ich meine PIN falsch eingeben?

Um Missbrauch zu vermeiden, wird Ihre Karte in der Regel nach drei Fehleingaben gesperrt. Die Sperrung erfolgt auch dann, wenn die Fehleingaben an verschiedenen Geldautomaten oder Terminals erfolgt sind. Ob die Karte wieder entsperrt werden kann, entscheidet das Kreditinstitut, das die Karte herausgegeben hat. Wenn eine Entsperrung nicht möglich ist, müssen Sie eine neue Karte mit einer neuen PIN bestellen. Hierfür kann die Bank ein Entgelt berechnen.

Wird die PIN nach ein- oder zweimaliger Fehleingabe korrekt eingegeben, wird der so genannte Fehlbedienungszähler wieder auf null zurückgesetzt.

Wie viel Geld kann ich mit meiner Karte abheben?

Ihr persönliches Limit für das Abheben mit Girocard, Debitkarte oder Kreditkarte wird durch Ihre Bank festgelegt. Eine Anpassung der Limits ist teilweise möglich, kontaktieren Sie dazu Ihre Bank. Gebräuchlich sind tägliche und/oder wöchentliche Betragsgrenzen. Das Limit für Verfügungen an institutsfremden Geldautomaten ist oft niedriger als das für Verfügungen bei Ihrer eigenen Bank.

Auch beim bargeldlosen Bezahlen gibt es je nach Bank und Karte Beschränkungen des Verfügungsrahmens.

Wie funktioniert die „Geldkarte“?

Das System soll bis 2024 abgeschafft werden, jedoch verfügen immer noch viele Girocards über die Geldkarten-Funktion. Erkennbar ist diese an einem in die Karte integrierten Chip und dem "Geldkarte"-Logo auf der Rückseite der Karte.

Zur Nutzung der Funktion müssen Sie den Chip zunächst aufladen. Dies ist an jedem Geldautomaten oder an speziellen Ladeterminals unter Nutzung der PIN möglich und funktioniert ähnlich wie eine Bargeldabhebung. Der maximale Ladebetrag liegt üblicherweise bei 200 Euro. Anschließend können Sie mit der Geldkarte teilweise an Automaten etwa für Fahrscheine oder in Parkhäusern bezahlen.

Achtung: Für die Nutzung des Geldkarte-Guthabens ist keine PIN-Eingabe erforderlich. Bei einem Verlust der Karte kann ein Dritter, wie bei Verlust von Bargeld, auch ohne PIN über den entsprechenden Betrag verfügen. Ein Aufladen der Karte ist allerdings ohne PIN nicht möglich.

Zusatzinformationen

Was Sie zu den Produktinformationen unbedingt beachten sollten

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