Thema Verbraucherschutz Schule vorbei - Das solltest du jetzt über Finanzen wissen
Inhalt
- Welche Ausgaben jetzt anfallen
- Wie die Kosten gedeckt werden können
- Auf Steuern und Sozialversicherungsbeiträge achten!
- Geschäftsfähig erst ab 18
- Finanzen kontrollieren und planen
- Girokonten und Karten: Was du brauchst
- Wie schützt du dein Geld?
- Versicherungen
- Tipps zur Geldanlage
- Weit weg, aber wichtig: Altersvorsorge
- Sei wachsam bei digitalen Angeboten
- Kaufe nur, was du verstehst
Schulabschluss in der Tasche – was nun? Eine Ausbildung beginnen, ein Studium? Oder erst einmal ein Gap Year einschieben? Fest steht: Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, und der wirft viele Fragen auf – unter anderem, was die eigenen Finanzen angeht.
Welche Kosten fallen jetzt an, was solltest du bei deiner Finanzplanung beachten, mit welchen Risiken musst du rechnen und welche Produkte brauchst du unbedingt? Verschaffe dir einen Überblick, lass dich beraten und tausche dich aus.
Dieser Beitrag soll dir dabei helfen, in das Thema Finanzen einzusteigen.
Welche Ausgaben jetzt anfallen
Willst du in ein WG-Zimmer, ein Studentenwohnheim oder eine eigene Wohnung ziehen? Dann fallen Kosten an, etwa für einen Umzug und Möbel. Du wirst auch regelmäßige Ausgaben haben: für Miete und Lebensunterhalt zum Beispiel und für Mobilfunkvertrag und Hobbies. Hinzu kommen möglicherweise Studiengebühren und Fahrtkosten. Vielleicht brauchst du auch ein eigenes Auto und musst dafür eine KFZ-Haftpflichtversicherung abschließen.
Aber auch andere Versicherungen können – je nach Lebenssituation – notwendig oder ratsam sein. Und auch diese kosten Geld.
Wie die Kosten gedeckt werden können
Vergütung
Als Auszubildende und Auszubildender bekommst du in der Regel vom Ausbildungsbetrieb monatlich eine Ausbildungsvergütung. Dazu gibt es gesetzliche Regelungen. Die Höhe der Vergütung ergibt sich meistens aus dem für deinen Ausbildungsberuf geltenden Tarifvertrag.
BAföG
Wenn du und deine Familie nicht in der Lage sind, alleine für Ausbildung oder Studium aufzukommen, kannst du eine staatliche Ausbildungsförderung nach dem Berufsausbildungsgesetz (BAföG) beantragen.
Wichtig ist:
Grundsätzlich gibt es BAföG zur Hälfte als Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss. Die andere Hälfte wird als zinsloses Darlehen gezahlt, das du später zurückzahlen musst. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.bafög.de.
Du musst den Antrag rechtzeitig stellen. Denn BAföG wird frühestens für den Antragsmonat gezahlt, auch wenn dein Studium schon früher begonnen hat.
Kindergeld
Deine Eltern erhalten Kindergeld für dich bis längstens zum 25. Geburtstag. Und zwar dann, wenn du für einen Beruf ausgebildet wirst (dazu zählen zum Beispiel eine Ausbildung und ein Studium).
Informationen rund um das Thema Kindergeld bekommst du auch auf der Website www.familienportal.de.
Unterhalt
Deine Eltern müssen dich bei deiner schulischen und beruflichen Ausbildung oder deinem Studium finanziell unterstützen, soweit sie dazu in der Lage sind. Das nennt sich Unterhalt. Eine Unterhaltsverpflichtung innerhalb der Familie gilt in der Regel so lange, bis du eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen hast. Also auch dann, wenn du schon volljährig bist, aber zum Beispiel aufgrund eines Studiums finanziell nicht für dich selbst sorgen kannst.
Nebenjob
Willst du neben dem Studium jobben – etwa als Werkstudentin bzw. -student oder in einem Minijob?
Beachte die unterschiedlichen Verdienst- bzw. Stundengrenzen, die zum Beispiel beim BAföG oder dem Kindergeld gelten, damit keine Leistungen gekürzt oder sogar gestrichen werden.
Erkundige dich am besten auf den Websites www.bafög.de und www.familienportal.de, welche Grenzen gelten, und zwar bevor du einen Job annimmst. Du solltest außerdem vorab deine Krankenversicherung informieren. Wenn du zum Beispiel über deine Eltern gesetzlich krankenversichert bist, gilt auch hier eine Verdienstobergrenze.
Studienkredite
Eine weitere Möglichkeit, um dein Studium zu finanzieren, sind Bildungs- bzw. Studienkredite. Wenn du einen Vertrag über einen solchen Kredit mit einer Bank oder Sparkasse abschließt, bekommst du für einen festgelegten Zeitraum eine monatliche Zahlung.
Aber Achtung: Einen Kredit bzw. ein Darlehen musst du – anders als etwa BAföG – vollständig zurückzahlen. Zusätzlich verlangen die Banken in der Regel für einen Kredit Zinsen.
Das Angebot an Studienkrediten ist vielfältig. Vergleiche mehrere Angebote. Prüfe die Bedingungen und achte zum Beispiel auf Zinskosten und Rückzahlungsmöglichkeiten.
Tipp: Ein Programm der Bundesregierung unterstützt die Finanzierung einer schulischen Ausbildung bzw. eines Studiums mit einem zinsgünstigen und zeitlich befristeten Bildungskredit, der jederzeit kostenfrei gekündigt und zurückgezahlt werden kann. Weitere Informationen dazu findest du auf der Website des Bundesverwaltungsamts.
Auf Steuern und Sozialversicherungsbeiträge achten!
Nach dem Schulabschluss könnten Steuern für dich erstmals ein Thema werden: Für eine Ausbildungsvergütung muss nämlich grundsätzlich Einkommensteuer gezahlt werden – allerdings erst ab einer gewissen Einkommensgrenze. Auch für Nebenjobs können – je nach Umfang und Ausgestaltung – Steuern fällig werden.
Wichtig ist:
Wenn du Steuern zahlen musst, führt dein Ausbildungsbetrieb oder Arbeitgeber diese direkt an das Finanzamt ab. Darum brauchst du dich nicht zu kümmern. Aber erkundige dich, ob du eine Einkommensteuererklärung beim Finanzamt abgeben musst. Wenn nicht, kann es sich trotzdem lohnen, eine einzureichen. Denn es kann sein, dass du zu viel Steuern gezahlt hast. Die werden dir dann erstattet.
Auszubildende und Jobber sind nicht nur steuerpflichtig, sie müssen auch Sozialversicherungsbeiträge zahlen – zum Beispiel für die gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung. Aber auch diese Beiträge werden direkt vom Arbeitgeber abgeführt und fallen erst ab bestimmten Verdienstgrenzen an.
Geschäftsfähig erst ab 18
Bis zu ihrem 18. Geburtstag sind Menschen in Deutschland nur beschränkt geschäftsfähig. Wer unter 18 ist, braucht für viele Verträge – zum Beispiel Ausbildungs- und Mietverträge – die Zustimmung seiner Eltern.
Finanzen kontrollieren und planen
Auf der einen Seite BAföG, das erste selbstverdiente Geld, Unterstützung durch die Eltern - auf der anderen Seite aber neue Kosten. Was jetzt besonders wichtig ist: die eigenen Finanzen im Blick zu halten. Dazu musst du deine Einnahmen und Ausgaben regelmäßig prüfen. Das klingt langweilig, ist aber weniger aufwändig, als du denkst. Und es hilft dabei, nicht in die Schuldenfalle zu tappen. Apps können dabei übrigens sehr nützlich sein.
Für eine größere Anschaffung kannst du auch Geld von einer Bank oder Sparkasse leihen. Raten- oder Konsumentenkredite mit fest vereinbartem Zins und fester Laufzeit musst du monatlich in gleichen Raten zurückzahlen. Das Kreditinstitut muss dich über alle Kosten, Gebühren und Zinsen informieren. Es wird auch deine Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit geprüft, bevor es einen Vertrag mit dir abschließt. Dabei spielt auch eine Rolle, ob deine monatlichen Einnahmen ausreichen, um die Rückzahlungen leisten zu können.
Wichtig ist:
Frage dich, ob du die geplante Anschaffung wirklich brauchst. Zweite wichtige Frage: Kannst du die vereinbarte Rückzahlung leisten? Schließe nur dann einen Ratenkredit ab, wenn du beide Fragen mit Ja beantworten kannst.
Versuche außerdem immer, einen Kredit so schnell wie möglich zurückzuzahlen. Kreditzinsen sind immer höher als Sparzinsen! Ein Ratenkredit lässt sich jederzeit kündigen, möglicherweise entstehen dafür aber zusätzliche Kosten.
Girokonten und Karten: Was du brauchst
Hast du ein Girokonto? Wenn nicht, solltest du jetzt eines eröffnen. Tipp: Du findest auf unserer Website ein entgeltfreies Vergleichsportal für Zahlungskonten, also beispielsweise Girokonten. Damit kannst du unterschiedliche Angebote vergleichen.
Auf das Girokonto wird zum Beispiel das BAföG überwiesen – oder die Ausbildungsvergütung. Über ein Girokonto kannst du auch deine Miete zahlen und Rechnungen per Überweisung, Dauerauftrag oder Lastschrift begleichen.
Tipp: Viele Banken und Sparkassen bieten Kundinnen und Kunden, die eine Ausbildung machen oder studieren, kostenlose Girokonten an.
Wichtig ist:
Behalte deinen Kontostand im Blick! Sorge dafür, dass genug Geld auf deinem Girokonto ist, damit fällige Abbuchungen ausgeführt werden können – etwa für Miete, Strom und Mobiltelefon. Das erspart viel Ärger und unnötige Kosten. Auch wenn du einen Dispokreditrahmen hast, denke daran, dass dieser Geld kostet. Kreditinstitute verlangen Dispo-bzw. Überziehungszinsen, wenn du das Konto überziehst. Informiere dich dazu bei deiner Bank.
Wenn du ein Girokonto eröffnet hast, bekommst du von deiner Bank oder Sparkasse eine Girocard oder eine andere Debitkarte, mit der du bargeldlos Einkäufe etwa im Supermarkt und Dienstleistungen bezahlen kannst. Mit deiner Debitkarte kannst du außerdem Bargeld an Geldautomaten abheben. Achte dabei auf die Gebühren – vor allem dann, wenn du nicht bei deiner eigenen Bank abhebst.
Einige Banken und Sparkassen werden dir auch eine Kreditkarte anbieten. Es kann sein, dass du dafür Gebühren bezahlen musst. Auch mit einer Kreditkarte kannst du bargeldlos bezahlen: vor Ort und im Internet – und das weltweit. Du kannst mit einer Kreditkarte auch Bargeld an Geldautomaten abheben. Je nach Angebot zahlst du dafür Gebühren.
Wichtig ist:
Bei den in Deutschland üblichen Kreditkarten, den sogenannten Charge Cards, gewährt dir der Anbieter einen Kreditrahmen, über den du dann im Abrechnungszeitraum, in der Regel ist das ein Monat, verfügen kannst. Die Umsätze werden gesammelt und auf einmal abgerechnet. Dann musst Du auf dem Girokonto genug Geld zum Bezahlen haben. Bei manchen Kreditkarten bezahlst Du nur einen Teilbetrag der Kreditkartenabrechnung. Für den Restbetrag, der kreditiert wird, musst Du in der Regel hohe Zinsen bezahlen. Bei diesen echten Kreditkarten kannst du schnell den Überblick über die offenen Beträge verlieren. Schaue dir die Konditionen genau an!
Eine Alternative sind Prepaid-Karten, die du wie eine Kreditkarte einsetzen kannst. Der Unterschied: Du kannst nur den Betrag verwenden, den du vorher aufgeladen hast. Achte aber genau auf die Kosten. Und Vorsicht: Solche Karten werden nicht überall akzeptiert.
Wie schützt du dein Geld?
Bei Diebstahl oder Verlust: Hast du eine Karte verloren oder den Verdacht, dass jemand deine Kartendaten missbraucht und auf deine Kosten eingekauft hat? Melde das sofort deiner Bank oder dem Kartenanbieter und lasse die Karte sperren. Meist genügt ein Anruf unter der einheitlichen Sperr-Rufnummer 116 116.
Kontrolle: Überprüfe dein Girokonto und deine Kartenabrechnungen sorgfältig und regelmäßig, damit dir unberechtigte oder verdächtige Abbuchungen rechtzeitig auffallen.
PIN: Gib deine Geheimnummern (PIN) niemandem und notiere sie nirgendwo. So kannst du dich vor Missbrauch schützen.
Versicherungen
Das Thema „Versicherung“ ist für viele junge Erwachsene Neuland. Bisher hast du sicher darauf vertraut, dass deine Eltern dich mitversichert haben. Und je nach Art der Versicherung können Studierende und Auszubildende oft auch weiter bei den Eltern mitversichert bleiben. Das ändert sich aber, wenn Du selbst einen Beruf hast. Auch dein Alter spielt eine Rolle.
Wichtig ist:
Verschaffe dir rechtzeitig einen Überblick, damit du weiterhin ausreichend gegen existenzgefährdende Schäden geschützt bist. Am besten prüfst du gemeinsam mit Deinen Eltern deren Verträge. Da, wo die Versicherungen deiner Eltern dich nicht mehr schützen, solltest du prüfen, ob du eigene Verträge brauchst. Denn manche Versicherungen sind auch für junge Erwachsene unverzichtbar.
Auf eine Krankenversicherung kannst – und darfst – du nicht verzichten. Denn in Deutschland ist die Krankenversicherung eine Pflichtversicherung. Zwei Varianten sind hierzulande üblich: die gesetzliche und die private Krankenversicherung. Welche Versicherung in Frage kommt, hängt vor allen vom Arbeitsverhältnis ab – und vom Gehalt. Wenn du angestellt bist, musst du dich in der Regel bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichern. Erst ab einem bestimmten Mindestgehalt kannst du dich auch privat versichern. Für Beamte und Selbständige gelten besondere Regelungen. Weitere Informationen findest du beim Bundesminsterium für Gesundheit und auf der BaFin-Website.
Keine Pflichtversicherung, aber wichtig: die Haftpflichtversicherung. Schließe eine Haftpflichtversicherung ab, sobald du nicht mehr über deine Eltern versichert bist – etwa weil du berufstätig bist. Haftpflichtversicherungen sind meist vergleichsweise günstig und sichern Sachschäden ab, aber auch Personenschäden. Gerade diese können sehr hoch werden und dich auf unabsehbare Zeit finanziell ruinieren.
Für Autos und andere Kraftfahrzeuge ist die Kfz-Haftpflichtversicherung Pflicht, denn sie ist Voraussetzung für die Zulassung eines Autos oder Motorrads und sichert die Schäden Dritter ab. Neben der reinen Haftpflicht kannst Du zusätzlich Teil- und Vollkasko-Versicherungen abschließen, die den Wert des Fahrzeugs schützen. Überlege genau, was für Dich passt.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung sorgt dafür, dass du ein Einkommen hast, falls du berufsunfähig wirst. Die Unfallversicherung zahlt dir – wie der Name schon sagt, eine vereinbarte Versicherungssumme, wenn dir ein Unfall passiert. Beide Versicherungen solltest du auf dem Schirm haben. Nicht alle brauchst du, aber für manche sind sie sehr wichtig.
Wenn man eine eigene Wohnung hat oder mietet, kann es sinnvoll sein, eine Hausratversicherung abzuschließen. Sie sichert die eigenen Vermögensgegenstände ab – etwa nach einem Brand, einem Wasserschaden und einem Einbruch.
Tipps zur Geldanlage
Finanzplanung heißt für viele Auszubildende und Studierende in erster Linie, dafür zu sorgen, dass die monatlichen Einnahmen die Lebenshaltungskosten decken. Aber auch junge Erwachsene sollen sich Gedanken dazu machen, ob und wie sie für die Zukunft sparen können – auch wenn es dabei oft erst einmal nur um geringe Beträge geht.
Geld beiseitelegen solltest du allein schon deshalb, weil du jederzeit mit unerwarteten Kosten rechnen musst. Zum Beispiel, wenn du eine neue Waschmaschine brauchst oder dein Auto in die Werkstatt muss.
Deine Rücklage oder Notfallreserve kannst du zum Beispiel auf einem Tagesgeldkonto oder auf einem Sparbuch bei deiner Bank parken, weil dein Geld dort sicher ist und du schnell darüber verfügen kannst. Je nach Zinsniveau bekommst du für deine Einlagen auch Zinsen.
Eine höhere Verzinsung kannst du erzielen, wenn du bereits so viel Geld hast, dass du einen Teil davon für einen längeren Zeitraum anlegen kannst, etwa auf einem Festgeldkonto oder in einem Sparbrief.
Du kannst dein Geld auch in Wertpapieren wie Aktien, Anleihen und Fonds investieren. Diese eignen sich insbesondere für eine langfristige Geldanlage. Generell gilt: je höher die Ertragschancen, desto größer das Risiko. Es gibt hier große Unterschiede: Wie hoch deine Ertragschance ist und wie groß das damit einhergehende Risiko, hängt unter anderem von Art und Emittent des Wertpapiers ab.
Wichtig ist:
Der Kurs eines Wertpapiers kann ebenso schnell steigen, wie er fallen kann. Wenn du in Wertpapiere investierst, musst du also Kursschwankungen und Verluste einkalkulieren. Verlustrisiken können reduziert werden, wenn du dein Geld breit gestreut über eine lange Zeit in Wertpapieren anlegst. Historisch gesehen erhöht ein langer Anlagezeitraum die Chance, dass sich die Rendite stabil entwickelt.
Tipp: Die Funktionsweisen, Chancen und Risiken einer Geldanlage in Wertpapiere sind sehr unterschiedlich. Informiere dich möglichst umfassend, bevor du dich entscheidest. Informationen zu den Chancen und Risiken von Wertpapierarten findest du zum Beispiel im Bereich Geldanlage auf der BaFin-Website.
Eine Anlageform, die für dich interessant sein könnte: Frage bei deinem Arbeitgeber nach, ob er vermögenswirksame Leistungen zahlt. Je nachdem, wie viel du verdienst, fördert der Staat – je nach Anlageform – diese Leistungen mit der Arbeitnehmersparzulage. Diese Zulage kannst du bei deinem Finanzamt beantragen.
Weit weg, aber wichtig: Altersvorsorge
Auch wenn das Rentenalter noch in sehr weiter Ferne ist und du vielleicht nicht viel Geld übrig hast, solltest du dir schon als junger Mensch Gedanken über deine Altersvorsorge machen. Denn mit der gesetzlichen Rente allein wirst du im Alter nicht den Lebensstandard sichern können, den du als Berufstätiger erreichen kannst.
Eine zusätzliche Altersvorsorge kannst du auf vielen Wegen aufbauen: Es gibt staatlich geförderte Angebote der privaten Altersvorsorge, es gibt die betriebliche Altersversorgung. Und du kannst privat Vermögen aufbauen, etwa indem du langfristig in Sparanlagen und Wertpapiere investierst oder eine private Rentenversicherung abschließt. Informationen rund um die zusätzliche Altersvorsorge stellt beispielsweise das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Soziales bereit.
Tipp: Je früher du mit der Altersvorsorge beginnst, desto besser. Denn auch mit kleinen Sparbeträgen kannst du beträchtliche Summen fürs Alter aufbauen, wenn du sie regelmäßig und über lange Zeit investierst. Umgekehrt gilt: Je später du damit anfängst, desto mehr Geld musst du beiseitelegen, wenn du im Alter deinen Lebensstandard halten willst.
Sei wachsam bei digitalen Angeboten
Als Digital Native wirst du Finanzgeschäfte sicher eher im Netz als analog erledigen und auch in Geschäften eher digital bezahlen als bar. Dazu nutzt du möglicherweise das Online-Banking bzw. eine Banking-App einer Bank oder Sparkasse.
Sei dabei mit deinen persönlichen Daten und Kontoinformationen sehr vorsichtig (dazu auch mehr im Abschnitt „Wie schützt du dein Geld?“). Wenn du online unterwegs bist, solltest du unter anderem folgende Regeln beachten:
- Kommt dir etwas seltsam vor? Dann breche die Transaktion ab!
- Bleibe up-to-date: Sorge dafür, dass du mit einem aktuellen Betriebssystem und Internetbrowser unterwegs bist.
- Wenn du dein Smartphone nutzt, um digital zu bezahlen und Finanzgeschäfte zu machen, halte das Betriebssystem auf dem neuesten Stand.
- Nutze immer gesicherte Internetverbindungen (verschlüsselte Datenübertragung über https).
- Klicke keine Links in Emails an, die du nicht erwartet hast und die dir merkwürdig erscheinen, auch wenn du den Absender kennst!
- Öffne keine unbekannten Anhänge!
Denke auch an den Datenschutz: Überlege gut, was du online von dir preisgibst. Ist das Produkt, die Dienstleistung es wert, dass du deinen persönlichen Daten zur Verfügung stellst? Sind diese Daten ausreichend geschützt?
Sicher hast du auch schon von virtuellen Währungen (Virtual Currencies) wie Bitcoin gehört. Sie sind nicht mit traditionellen, von Zentralbanken herausgegeben Währungen zu verwechseln, da sie in der Regel über ein mathematisches, computerbasiertes Verfahren erzeugt, verwaltet und transferiert werden. Mit virtuellen Währungen kannst du bezahlen, mit ihnen wird aber oft auch spekuliert. Manchmal sind auch Betrüger am Werk. Sei also besonders wachsam, sonst kannst du viel Geld verlieren.
Anlagetipps in den sozialen Medien, bei denen jemand seinen vermeintlichen Reichtum zur Schau stellt, sollten dich skeptisch machen. Wer ungeprüft glaubt, was er in den sozialen Medien sieht und darauf eingeht, riskiert Verluste, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals gehen können.
Kaufe nur, was du verstehst
Eine der wichtigsten Grundregeln: Kaufe nur Finanz- und Versicherungsprodukte, die du richtig verstanden hast. Wie funktioniert das Angebot? Für welche Leistung zahle ich wieviel Geld? Welche Risiken gehe ich ein? Das musst du wissen, wenn du entscheidest, ob das Angebot zu dir passt.
Nimm dir die Zeit. Setzt man dich unter Druck und behauptet man, das Angebot gelte nur kurze Zeit? Dann prüfe umso genauer, ob alles in Ordnung ist. Seriöse Anbieter setzen dich normalerweise nicht unter Druck. Und denke daran: Manche Produkte sind bewusst kompliziert gestaltet, um Risiken zu verschleiern. Lasse besser die Finger davon. Und sei vorsichtig bei allzu blumigen Werbeversprechungen.
Wenn du Zweifel hast, suche Rat. Vielleicht hat jemand aus deinem Freundeskreis oder deiner Familie Erfahrung mit einem vergleichbaren Produkt und kann dir Tipps geben und dich vor falschen Entscheidungen warnen. Du kannst dich auch an eine Verbraucherzentrale wenden.