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Erscheinung:28.02.2014 | Thema Solvabilität Glossar zu den Veröffentlichungen zur Vorbereitung auf Solvency II

Glossar Solvrncy II

Begriff Erläuterung
Einziger ORSA Bericht Vorläufiger deutscher Begriff für das single ORSA document, einen ORSA Bericht, mit dem die Ergebnisse des Gruppen ORSA und diverser ORSA auf Einzelunternehmensebene zusammengefasst werden. Eine solche Form der Berichterstattung ist zulässig, wenn sie vom Gruppenaufseher zugelassen wird.
FLAOR Forward Looking Assessment of Own Risks Bezeichnet den ORSA während der Vorbereitungsphase. Die abweichende Bezeichnung trägt dem Umstand Rechnung, dass ein vollständiger „echter“ ORSA während der Vorbereitungsphase mangels Geltung der quantitativen Anforderungen von Solvency II nicht möglich ist.
Gesamtsolvabilitätsbedarf Im Gegensatz zu den aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen der Bedarf an Kapital und anderen Mitteln, die ein Unternehmen nach eigener Auffassung einsetzen muss, um seine Risiken angemessen abzusichern.
Auf Gruppenebene zuständiges Unternehmen Das Unternehmen, das auf Gruppenebene für die Einhaltung der Governance-Anforderungen verantwortlich ist.
Gruppenspezifische Risiken Risiken, die im Gruppenkontext auftreten, wie das Ansteckungsrisiko, mit der Komplexität der Gruppenstruktur verbundene operationelle oder sonstige Risiken und Risiken aus gruppeninternen Transaktionen und Risikokonzentrationen.
LTG-Maßnahmen Long Term Guarantee-Maßnahmen.
Die Extrapolation der maßgeblichen –risikofreien Zinskurve nach Artikel 77a, die Vorgaben zur Matching-Anpassung an die maßgeblich risikofreie Zinskurve nach Artikel 77b, die Volatilitätsanpassung nach Artikel 77d und die Übergangsmaßnahmen nach Artikel 308c and 308 d der Richtlinie 2009/138/EG.
Narrativer Aufsichtsbericht Vorläufiger deutscher Begriff für den Regular Supervisory Report (RSR), der mindestens im drei- gegebenenfalls aber auch im zweijährigen oder jährlichen Rhythmus bei der Aufsichtsbehörde vorzulegen ist.
ORSA Own Risk and Solvency Assessment. Die nach Artikel 45 der Richtlinie 2009/138/EG vorgeschriebene unternehmenseigene (vorausschauende) Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung, die zumindest eine Beurteilung des Gesamtsolvabilitätsbedarfs, die Beurteilung der kontinuierlichen Einhaltung der Kapitalanforderungen und der Anforderungen an die versicherungstechnischen Rückstellungen sowie die Beurteilung der Signifikanz der Abweichung des Risikoprofils des betreffenden Unternehmens von den Annahmen umfasst, die der Berechnung der Solvabilitätskapitalanforderung nach der Standardformel oder einem partiellen oder vollen internen Modell zugrunde liegen.
ORSA Bericht Deutscher Begriff für den ORSA Supervisory Report, der von jedem Unternehmen zeitnah nach jedem ORSA, den ein Unternehmen durchgeführt hat, bei der Aufsichtsbehörde einzureichen ist und der die Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus dem ORSA enthält.
ORSA Gruppenbericht Deutscher Begriff für den Group ORSA Supervisory Report, der über die Durchführung des ORSA auf Gruppenebene dem Gruppenaufseher vorzulegenden Bericht.
Proportionalität Bedeutet im Kontext von Solvency II Risikoadäquanz, wobei sich was adäquat ist nach Art, Umfang und Komplexität der Risiken richtet, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist oder ausgesetzt sein könnte.
Reverse-Stresstests Ergänzende Stresstests zu anderen allgemeinen Stresstests, bei denen die Szenarien identifiziert und analysiert werden, unter denen das Unternehmen nicht überleben würde.
Risikoprofil Für den Begriff existiert gegenwärtig keine Definition durch die Richtlinie 2009/138/EG oder EIOPA. Das Risikoprofil ist aber jedenfalls mehr als die (bei vorausschauender Betrachtung) Gesamtheit aller Risiken eines Unternehmens.
Eine wesentliche Änderung des Risikoprofiles liegt nach der Konkretisierung der Anforderungen durch EIOPA nicht nur vor, wenn sich Art oder Umfang der Risiken eines Unternehmens signifikant ändern sondern auch, wenn sich die Bewertung der Risiken, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist, wesentlich ändert.
Risikotoleranzschwellen Begriff der Richtlinie für (intern gesetzte) Risikolimite. Diese sind vom Vorstand zu genehmigen.
Solvabilitäts- und Finanzbericht Deutscher Begriff für den Solvency and Financial Condition Report (SFCR), ein jährlich in aller Regel auf der Website eines Versicherungsunternehmens zu veröffentlichender und gegebenenfalls später zu aktualisierender Bericht, der für die allgemeine Öffentlichkeit Auskunft über die Solvabilität und die Finanzlage eines Unternehmens gibt. Der Bericht ist außerdem bei der Aufsichtsbehörde einzureichen.
Verwaltungs- Management- oder
Aufsichtsorgan
Deutscher Begriff für administrative, management or supervisory body (AMSB). Der Begriff kann in Deutschland abhängig von gesellschaftsrechtlichen Regelungen den Vorstand, den Aufsichtsrat oder beide Organe bezeichnen.

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