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Erscheinung:29.04.2014 Stresstest: EBA veröffentlicht Methodik und Szenarien

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat am Dienstag, 29. April 2014, die Methodik und die makroökonomischen Szenarien für den Bankenstresstest 2014 bekanntgegeben. Der Stresstest ist Teil der umfassenden Bankenprüfung (Comprehensive Assessment), die der Vorbereitung auf den Einheitlichen Aufsichtsmechanismus für Banken in der EU (Single Supervisory Mechanism – SSM) dient. 124 europäische Institutsgruppen werden an dem Test teilnehmen. Sie decken, gemessen an der Bilanzsumme, jeweils mindestens 50 Prozent der nationalen Bankensektoren ab.

Der Test soll zeigen, wie widerstandsfähig die Institute gegen verschärfte Marktbedingungen wären. Eine gemeinsame Methodik, einheitliche Szenarien und eine abgestimmte Offenlegung sollen sicherstellen, dass die Ergebnisse kohärent und vergleichbar sind. Ziel ist es, EU-weit vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, den Bankensektor besser zu durchleuchten und die Arbeit der Aufseher zu vereinfachen. Im Februar hatten die EBA und die Europäische Zentralbank (EZB) bereits wichtige Eckpunkte zum Stresstest veröffentlicht.

Methodik

Die gemeinsame Methodik und die Annahmen, die ihr zugrunde liegen, decken eine große Bandbreite von Risiken ab: Kredit-, Markt- und Verbriefungsrisiken, Refinanzierungs- sowie Staatsrisiken. Die Methodik stützt sich auf eine Reihe von Schlüsselannahmen und sichert eine einheitliche Anwendung der Szenarien. Dazu gehören die Annahme einer statischen Bilanz, die bilanzverändernde Maßnahmen der Banken ausschließt, vorgeschriebene Ansätze für Markt- und Verbriefungsrisiken und verschiedene Ober- und Untergrenzen für Zinserträge, risikogewichtete Aktiva (Risk-Weighted Assets – RWAs) und Handelsergebnis.

Weitere Schlüsselkomponenten der Methodik sind die Anwendung von Abschlägen auf Staatsanleihen, die zu Marktwerten bewertet werden, und ein plötzlicher Anstieg der Refinanzierungskosten der Banken, der sich konservativ asymmetrisch auf die Aktiv- und Passivseite auswirkt.

Szenarien

Zusammen mit der Methodik veröffentlichte die EBA auch die makroökonomischen Szenarien, die im Stresstest angewandt werden sollen. Während das Basis-Szenario die erwartete wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone widerspiegelt, deckt das adverse Szenario, das der Europäische Ausschuss für Systemrisiken ESRB entwickelt hat, die wichtigsten systemischen Risiken für den europäischen Bankensektor ab:

  • einen Anstieg der globalen Anleiherenditen, der durch eine abrupte Umkehrung der Risikobewertung – insbesondere von aufstrebenden Volkswirtschaften – verstärkt wird,
  • ein weiterer Verfall der Kreditqualität in Ländern mit schwacher Nachfrage,
  • das Stagnieren politischer Reformen, das das Vertrauen in die Nachhaltigkeit öffentlicher Haushalte gefährdet und
  • das Ausbleiben notwendiger Bilanzsanierungen von Banken, um tragbare Refinanzierungen zu ermöglichen.

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