Erscheinung:15.04.2020 Corona-Virus
EBA sieht Banken wegen solider Kapitalpositionen gegen Corona gewappnet
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hat am 14. April ihr vierteljährliches Risiko-Dashboard mit Daten des vierten Quartals 2019 veröffentlicht. Im Vorfeld der Corona-Krise haben sich demnach die Eigenkapitalquoten und die Qualität der Aktiva bei Banken in der EU verbessert. Die Eigenkapitalrendite habe sich jedoch weiter verschlechtert.
Die harte Kernkapitalquote (CET1-Quote) erreichte Ende 2019 14,8 Prozent nach 14,4 Prozent im dritten Quartal 2019. Solide Kapitalpositionen sollten die europäischen Banken aus EBA-Sicht in die Lage versetzen, die erwarteten Auswirkungen der Corona-Pandemie abzufedern und Kredite an die Wirtschaft zu vergeben. Die jüngsten Aufsichtsmaßnahmen würden einen effizienten Einsatz der Kapitalpuffer durch die Banken sicherstellen. Auf eine solide Eigenkapitalbasis ziele auch der Stopp von Dividendenzahlungen ab.
Die Quote der notleidenden Kredite (Non-performing Loans – NPL) ging weiter von 2,9 Prozent auf 2,7 Prozent zurück - trotz insgesamt sinkender Darlehen und Kredite, wie die EBA ausführt.
Auch die IFRS-9-bezogenen Zahlen zur Qualität der Vermögenswerte verbesserten sich. So ist der Anteil der Aktiva der Stufe 2 von 6,9 Prozent auf 6,8 Prozent gesunken, der Anteil der Aktiva auf Stufe 3 ist von 3,3 Prozent auf 3,1 Prozent gesunken. Künftig ist laut EBA zu erwarten, dass sich die Qualität der Vermögenswerte weiter verschlechtert, obwohl geld- und fiskalpolitische Konjunkturprogramme oder Schuldenmoratorien die Banken und ihre Kunden entlasten.
Die Eigenkapitalrendite (Return on Equity - RoE) ging im vierten Quartal um 80 Basispunkte auf 5,8 Prozent zurück. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost to Income Ratio) der Banken stieg von 63,3 Prozent auf 64 Prozent. Die Nettozinsmarge blieb mit 1,45 Prozent auf sehr niedrigem Niveau.