Erscheinung:18.08.2020 Corona-Virus
EIOPA stuft Makrorisiko als „sehr hoch“ ein
In ihrem Risiko-Dashboard vom Juli 2020 bezeichnet die Europäische Versicherungsaufsicht EIOPA vier Risiken für die Versicherungswirtschaft als „sehr hoch“ oder „hoch“.
Das sehr hohe Makrorisiko spiegelt sich in den nach unten korrigierten Wachstumsraten für das Bruttoinlandsprodukt und die Inflation wider. Die Arbeitslosenquote sei nach einem starken Rückgang der Geschäftstätigkeit gestiegen. EIOPA erwartet zudem, dass sich die Haushaltssalden der europäischen Staaten durch ihre Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft verschlechtern werden.
Als hoch schätzt EIOPA das Kredit-, Markt- und Solvenz-Risiko ein. Sie geht davon aus, dass die Sovenzkapitalquoten im nächsten Quartal sowohl bei Lebens- als auch bei Nicht-Lebensversicherern sinken werden und begründet ihre Prognose unter anderem mit Abschreibungen auf Vermögenswerte. Da sich die Zahlen des aktuellen Risiko-Dashboards auf das erste Quartal beziehen, ist das zweite Quartal gemeint.
Nur noch auf mittlerem Niveau befindet sich nach Einschätzung von EIOPA das Risiko, dass die Liquiditätsausstattung der Versicherer entscheidend zurückgeht. Auch das versicherungstechnische Risiko liegt sich nicht mehr auf hohem, sondern nur noch auf mittlerem Niveau. Zwar seien die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung gesunken, im Nicht-Lebenbereich zeigten sich dort und bei der Schadenquote gegenüber dem Vorjahr aber Verbesserungen.