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Porträtaufnahme von Dr. Thorsten Pötzsch, Exekutivdirektor Wertpapieraufsicht/Asset Management © BaFin/Matthias Sandmann

Erscheinung:20.03.2024 | Thema Wertpapiere, Digitalisierung „Wir brauchen Geschwindigkeit, klare Regeln und ein Minimum an Bürokratie.“

„Für die Transformation unserer Volkswirtschaften zur Klimaneutralität und für den digitalen Wandel müssen wir investieren – und zwar in enormem Ausmaß“, das betonte Dr. Thorsten Pötzsch, Exekutivdirektor Wertpapieraufsicht / Asset-Management, bei der Fund Operations Conference des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) am 20. März in Frankfurt am Main. Europa brauche daher leistungsstarke Kapitalmärkte.

Auf der BVI-Konferenz sprach Pötzsch über die Chancen und Risiken der digitalen Transformation der Kapitalmärkte. Die Gestaltung der Kapitalmarktunion und der Fortschritt digitaler Technologien seien eng miteinander verwoben. „Wenn wir heute also über die Kapitalmarktunion sprechen, dann sprechen wir eigentlich über die digitale Kapitalmarktunion.“ Europa müsse ein attraktiver und sicherer Standort für Kapitalmarktakteure sein. „Wir brauchen Geschwindigkeit, klare Regeln und ein Minimum an Bürokratie“, meinte Pötzsch. Regulierung solle nicht darauf ausgelegt sein, jedes noch so kleine Detail zu regeln. Vielmehr müsse sie die großen Probleme adressieren und klare Leitplanken setzen.

Als Beispiele für europäische Regulierungsvorhaben, die die digitale Kapitalmarktunion deutlich voranbringen können, nannte er das Datenportal ESAP (European Single Access Point) den konsolidierten Datenticker und die Verordnung zum Finanzdatenzugang FiDA (Financial Data Access). Regelwerke wie ESAP und FiDA würden dafür sorgen, dass künftig verlässlichere Daten viel besser verfügbar seien. „Das ist auch für neue KI-Anwendungen entscheidend. Ich bin überzeugt: Die Verlässlichkeit von Informationen und Daten wird ein starker Wettbewerbsvorteil sein“, sagte Pötzsch voraus.

Die Unternehmen rief der BaFin-Exekutivdirektor auf, die mit digitalen Technologien einhergehenden Risiken gut zu managen, etwa Risiken durch Cyber-Angriffe oder durch Konzentrationen bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen. Zudem müssten sie kritisch mit Daten externer Anbieter umgehen. Beim Einsatz Künstlicher Intelligenz sei es wichtig, dass Menschen Entscheidungsprozesse weiterhin kontrollieren und darin eingreifen können. Pötzsch rief die Unternehmen jedoch auch auf, die unternehmerischen Chancen zu ergreifen, die disruptive Technologien mit sich bringen. „Denn nur ein wettbewerbsstarker Finanzsektor ist auch langfristig stabil“, unterstrich der Exekutivdirektor.

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