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Erscheinung:16.08.2006 | Thema Maßnahmen BaFin stellt Insolvenzantrag für Ancora Versicherung

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am Dienstagabend einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Ancora Versicherungs-Aktiengesellschaft, Hamburg, gestellt.

Kurz zuvor hatte der für den Vorstand der Versicherung eingesetzte Sonderbeauftragte, Dr. Dr. Ernst zur Linden, der Aufsichtsbehörde die Überschuldung des Versicherers angezeigt.

Ursache der Überschuldung sind erhebliche Wertberichtigungen auf nicht realisierbare Vermögenswerte und auf nicht werthaltige Forderungen. Sie haben das Eigenkapital des Versicherers von 1,8 Mio. Euro aufgezehrt. Der Versuch, einen Käufer für das Unternehmen oder dessen Vertragsbestand zu finden, war nicht erfolgreich.

Die BaFin hatte den Versicherer seit einiger Zeit unter besonderer Beobachtung. Örtliche Prüfungen hatten Fehlbuchungen und Manipulationen im Rechnungswesen des Unternehmens zu Tage gefördert. Der Sonderbeauftragte, den die Aufsicht im Februar dieses Jahres bei dem Versicherer eingesetzt hatte, hat die Fehlbuchungen weiter aufgeklärt. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue und Bilanzmanipulation.

Das Versicherungsunternehmen betreibt vor allem die Feuer-, Haftpflicht- und Transportversicherung. Zu den Kunden der Ancora gehören neben Unternehmen der Transportbranche Diskotheken, Spielhallen und Restaurants. Die etwa 17.000 Versicherungsverhältnisse enden einen Monat nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens. 2005 hat Ancora nach vorläufigem Jahresabschluss Beitragseinnahmen von rund 15 Mio. Euro verbucht. Zuletzt beschäftigte der Versicherer sechs Mitarbeiter.

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