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Erscheinung:11.10.2017 Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht

Rund 250 Vertreter von Versicherungsunternehmen und Verbänden kamen am Mittwoch zur Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) nach Bonn. Schwerpunkte der Veranstaltung im Rheinischen Landesmuseum waren Solvency II, die Digitalisierung in der Versicherungsbranche und die Fortentwicklung der Regulierung.

Zu Beginn der Konferenz gab Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor der Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht der BaFin, einen kurzen Überblick über die aktuellen Themen und die ökonomische Situation der Branche. Er wies darauf hin, dass vor allem die Zinszusatzreserve erhebliche Anforderungen an die Lebensversicherer stelle.

Grund mahnte Versicherer, die Geschäfte in Großbritannien betreiben, sich auch auf das Szenario eines sehr harten Brexits einzustellen. „Vereinzelt habe ich in Gesprächen den Eindruck, dass sie das Thema zu sehr auf die leichte Schulter nehmen“, sagte Grund. Sollte der EU-Pass ersatzlos wegfallen, bestehe die Gefahr, dass diese Unternehmen unerlaubtes Versicherungsgeschäft betreiben.

Mit Blick auf das Thema „externer Run-Off“ unterstrich Grund, dass bei der BaFin keine neuen Anträge von Lebensversicherern eingegangen oder angekündigt seien. Mit Blick auf mögliche künftige Fälle betonte Grund die Prioritäten der BaFin: „Wir werden die Belange der Versicherten wahren – nicht nur in finanzieller Hinsicht. Je größer die betreffenden Bestände sind, desto größer sind auch die operationellen Anforderungen an einen Übernehmer.“

Für die Europäische Kommission sprach Nathalie Berger, Referatsleiterin Versicherungen und Renten in der Generaldirektion Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion, über die Fortentwicklung der Versicherungsregulierung aus europäischer Perspektive.

Im Anschluss diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Verbänden und Aufsicht über die Spannungsfelder unter Solvency II in der Praxis und die Chancen und Risiken der Digitalisierung. Hier war insbesondere von Interesse, wie Versicherer die Auslagerung von Teilen ihrer Wertschöpfungskette rechtlich ausgestalten, so dass die aufsichtlichen Anforderungen noch erfüllt sind. Grund kündigte zudem an, dass sich die BaFin bis Mitte 2018 zu den aufsichtlichen Anforderungen an die IT von Versicherungsunternehmen äußern wird.

Mit der Veranstaltungsreihe, die 2011 als Informationsveranstaltung zum europäischen Aufsichtsregime Solvency II ins Leben gerufen wurde, möchte die BaFin den intensiven Informationsaustausch mit der Branche gewährleisten.

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