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Erscheinung:10.04.2018 BaFin-Tech 2018: Aufsicht im Spannungsfeld von Innovation, Regulierung und Verbraucherschutz

„Die Digitalisierung mit all ihrer Dynamik verlangt von Unternehmen wie auch von der Aufsicht, vielfach neue Wege zu gehen“, konstatierte BaFin-Präsident Felix Hufeld in seiner Eröffnungsrede zur heutigen BaFin-Tech. Um festzustellen, wohin sich beide Seiten bewegen müssten, sei der Austausch wichtig. Zum zweiten Mal nach 2016 hatte die BaFin daher Branchenvertreter eingeladen, diesmal in die Hauptstadt und Gründermetropole Berlin.

Insgesamt rund 350 Teilnehmer, darunter viele Vertreter von Fintechs und etablierten Finanzdienstleistern, waren der Einladung gefolgt. Zwei Paneldiskussionen und sechs thematische Workshops bildeten den Rahmen für spannende Diskussionen. Abgerundet wurde das Programm durch ein Praxisbeispiel aus dem Bereich Blockchain sowie einen Fachvortrag zum Thema IT-Kompetenz in der Geschäftsleitung.

Oliver Fußwinkel (BaFin) präsentierte ein Thesenpapier, das zentrale Erkenntnisse aus einem in Kürze erscheinenden BaFin-Report zum Thema Big Data und künstliche Intelligenz beinhaltete. Fußwinkel zeigte auf, dass sich zukünftig für Finanzdienstleister systemische Abhängigkeiten von nicht regulierten Unternehmen ergeben können, die über eine breite Palette personenbezogener Daten verfügen. Der gläserne Kunde sei somit nicht nur eine Phrase: Die zur Verfügung stehenden Daten machten nicht nur eine Einschätzung der Kundenbedürfnisse, sondern auch der individuellen Zahlungsbereitschaft möglich. Daher müssten Rahmenbedingungen für echte Datensouveränität gefördert werden. Hierzu sei vor allem Transparenz und echte Wahlfreiheit des Kunden notwendig.

Im ersten Panel ging es dann auch um den Umgang mit Kundendaten im Zeitalter von Big Data – ein Thema, das derzeit auch verstärkt mediale Aufmerksamkeit erfährt. ARD-Börsenexpertin Ellen Frauenknecht, die durch den Tag führte, begrüßte zu beiden Podiumsdiskussionen Vertreter aus Aufsicht, Wirtschaft und Verbänden. Im Vorfeld gab Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des BdB, eine Einführung: „Kundenvertrauen ist in der digitalen Welt Gold wert, und jedem muss klar sein: ein Kunde, der sich in diesem Punkt hintergangen fühlt, ist die längste Zeit Kunde gewesen.“ Es gehe also darum, durch Technologie neuen Kundennutzen zu stiften und gleichzeitig absolut vertrauenswürdig zu bleiben.

Mit Spannung erwartet wurde auch das zweite Panel, in dem Regulierungsansätze im Bereich Blockchain diskutiert wurden. Hier waren sich die Teilnehmer einig, dass Rechtssicherheit im Umgang mit ICOs wünschenswert sei. Gleichwohl müssten entsprechende Regulierungsvorhaben international harmonisiert werden. Ein laufender Diskurs zwischen Aufsicht, Wissenschaft, Industrie und Verbänden sei hierzu notwendig – wenngleich die praktische Umsetzung abstrakter Forderungen Zeit und Fingerspitzengefühl erfordere.

Die Workshops drehten sich um aktuelle Themen, unter anderem aus den Bereichen Big Data, Blockchain/ICO und Cloud Computing. Nach einem Fachvortrag zum Thema IT-Kompetenz in der Geschäftsleitung gaben die Workshop-Leiter allen Teilnehmern einen Gesamtüberblick über die diskutierten Themen.

Am späten Nachmittag schloss Felix Hufeld den offiziellen Teil der Veranstaltung. Der BaFin-Präsident zeigte sich zufrieden damit, dass im Rahmen der Veranstaltung viel Raum für vertiefte inhaltliche Diskussionen gewesen sei und kündigte an, den Dialog fortsetzen zu wollen.

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