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Das Bild zeigt eine Landstraße mit einem aufziehenden Sturm. © GettyImages/1161820335

Erscheinung:02.07.2025 Verbraucherrisiken bei dynamischen Hybridprodukten

Dynamische Hybridprodukte haben inzwischen einen erheblichen Anteil am Neugeschäft der Lebensversicherer. Diese Produkte versprechen Sicherheit und Rendite, bergen jedoch für die Verbraucher auch besondere Risiken. Eine Untersuchung der BaFin hat gezeigt: Viele Lebensversicherer haben noch Nachholbedarf im Umgang mit diesen Verbraucherrisiken.

Dynamische Hybridprodukte kombinieren klassische kapitalbildende Lebensversicherungen mit Zinsgarantie und fondsgebundene Produkte. Sie bieten eine garantierte Mindestleistung, die durch Umschichtungen zwischen einem klassischen und einem fondsgebundenen Vertragsteil gesichert wird.

Diese Umschichtungen beeinflussen jedoch die allgemeine Kapitalanlage auf Rechnung und Risiko des Lebensversicherers, deren Erträge auch andere Versicherte über die Überschussbeteiligung erhalten. Die Umschichtungsalgorithmen dynamischer Hybridprodukte bergen also Risiken für die anderen Versicherten des jeweiligen Lebensversicherers.

Für die Kundinnen und Kunden der dynamischen Hybridprodukte besteht zudem das sogenannte Cash-Lock-Risiko. Schichtet der Versicherer etwa bei einem Kurseinbruch an den Aktienmärkten Anlagen in den klassischen Vertragsteil um, können die Versicherten von einer späteren Kurserholung nur eingeschränkt profitieren.

Schwachstellen bei Verbraucherrisiken

Die BaFin hat zehn Lebensversicherer, bei denen dynamische Hybridprodukte einen hohen Anteil am Neugeschäft ausmachen, dazu befragt, wie sie mit diesen Verbraucherrisiken umgehen. Die Ergebnisse zeigen: Alle Lebensversicherer befassen sich mit den Auswirkungen auf den restlichen Bestand und mit dem Cash-Lock-Risiko. Dennoch zeigen die Antworten Mängel auf, etwa bei der Analyse der Transaktionskosten aus den Umschichtungen und den langfristigen Auswirkungen auf die restlichen Verträge, wenn der Bestand an dynamischen Hybridprodukten gemäß der aktuellen Neugeschäftspolitik weiter wächst.

Die Abfrageergebnisse deuten ferner darauf hin, dass die Untersuchungen der Verbraucherrisiken noch nicht ausreichend in die Produktfreigabeverfahren integriert sind. Die Umschichtungsalgorithmen beeinflussen das Chancen-Risiko-Profil eines dynamischen Hybridproduktes und dessen Eignung für den Zielmarkt erheblich. Daher müssen sie bereits im Produktfreigabeverfahren, besonders bei der Definition des Zielmarkts und den Produkttests, berücksichtigt werden.

Bei Lebensversicherern mit relativ viel Neugeschäft in dynamischen Hybridprodukten wird die BaFin die Risiken für Verbraucherinnen und Verbraucher bei Ihren Prüfungen auf Grundlage ihres Merkblattes zu wohlverhaltensaufsichtlichen Aspekten bei kapitalbildenden Lebensversicherungen verstärkt in den Blick nehmen. Insbesondere wird sie sich auf Schwachstellen konzentrieren, die die jüngste Abfrage aufgedeckt hat.

Den ausführlichen Beitrag zu den Erkenntnissen aus der BaFin-Abfrage finden Sie auf unserer Website.

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