In seiner Rede in Berlin unterstrich Branson, dass sich Technologien mit großem disruptivem Potenzial wie DLT (Distributed Ledger Technology), Künstliche Intelligenz oder Quantum Computing rasend schnell entwickeln. Für Unternehmen des Finanzsektors bedeute das große Chancen. So könnten etwa Quantencomputer die Leistungsfähigkeit Künstlicher Intelligenz noch einmal vervielfachen. „Eine wirklich spannende Kombination“, so der BaFin-Präsident.

Gleichzeitig bärgen neue digitale Technologien erhebliche Risiken. Quantencomputer könnten etablierte Verschlüsselungstechnologien überwinden und KI unter anderem zu ungerechtfertigter Diskriminierung führen. Bei Kryptowerten seien gefährliche Rückkopplungen in das klassische Finanzsystem möglich. „Diese Risiken können wir nicht ignorieren. Denn sie können sich im schlimmsten Fall auf das gesamte Finanzsystem auswirken“, erläuterte Branson.

Für die BaFin gehe es daher darum, die richtige Balance zwischen Innovation und Stabilität zu wahren. „Wir wollen digitale Innovationen. Denn sie sind das Fundament einer starken, wettbewerbsfähigen Finanzbranche – und nur eine starke, wettbewerbsfähige Finanzbranche ist dauerhaft stabil.“ Innovation sei daher fest verankert in den strategischen Zielen der BaFin für die Jahre 2026 bis 2029. Gleichzeitig verfolge die BaFin gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag das Ziel, ein funktionsfähiges, stabiles und integres Finanzsystem zu gewährleisten, führte Branson aus. Dies sei ebenso in den strategischen Zielen der BaFin reflektiert.

Daher hinterfrage die Finanzaufsicht digitale Technik und neue Geschäftsmodelle. „Wir wollen digitalen Fortschritt ermöglichen und dabei ein funktionsfähiges, stabiles und integres Finanzsystem sicherstellen. Das ist unsere Richtschnur.“ Um die Chancen des digitalen Wandels auf verantwortungsvolle Art zu ergreifen, brauche es eine konstruktive Zusammenarbeit, betonte Branson. „Das ist unsere gemeinsame Verantwortung“.

Der vollständige Text der Rede von Mark Branson steht hier zur Verfügung.